Doppelveranstaltung vor Schüler und Abendpublikum
Am 3.11.2021 waren Blum & Heckmann in Fulda im Kreuzsaal mit „Annes Kampf“ zu Gast. Dort spielten sie DAS Stück gegen Antisemitismus und Rassismus in einer Doppelvorstellung.
Vormittags standen sie vor über 100 Schülern der berufsbildenden Richard-Müller-Schule auf der Bühne. Ein Erlebnis, das die Schule auf Facebook so kommentiert:
„Hass vs. Hoffnung, Bestie vs. junges Mädchen, Hitler vs. Anne Frank. Am Ende sterben sie beide – Schuld daran ist nur einer. In einer fesselnden Konfrontation erlebte unsere WG 12 und 13 gestern im Kreuz, wie Entertainerin Marianne Blum und Schauspieler Stefan Heckmann das Tagebuch der Anne Frank und Hitlers „Mein Kampf“ zum Leben erwecken. Und das unterhaltsam, schockierend und bewegend zugleich.“
Dass die Botschaft ankommt und auch die öffentliche Abendvorstellung des Künstler-Duos die Zuschauer nachhaltig berührt, merkt man auch an der regen Diskussion im Anschluss.
Das Bündnis „Fulda stellt sich quer e.V.“, das die Vorstellungen in ihrer Themenwoche „Starke Frauen“ in Zusammenarbeit mit dem Kulturzentrum Kreuz e.V. und den „Omas gegen rechts“ organisiert haben, schreiben dazu auf Ihrer Homepage:
„In einer szenischen Lesung konfrontierten Marianne und Blum und Stefan Heckmann die vielleicht bekanntesten Texte aus der Zeit des deutschen Faschismus.
Das „Tagebuch der Anne Frank“, geschrieben in den Jahren 1942 bis 1944, zeigt die Gedanken eines jüdischen Mädchens, das sich zusammen mit seiner Familie in einem Hinterhaus vor den Schergen der Nazis versteckt und am Ende doch verraten, entdeckt und ermordet wird. Das Tagebuch kam erst nach dem Krieg heraus, wurde in 70 Sprachen übersetzt und in einer Auflage von 30 Millionen verkauft.
Die zwei Bände von Hitlers Kampf- und Propagandaschrift »Mein Kampf« kamen 1925 und 1926 heraus und wurden bis 1944 in einer Auflage von 11 Millionen Exemplaren unter die Deutschen verteilt und verkauft. Darin wollte Hitler mit Verrätern abrechnen und die Deutschen auf den gemeinsamen jüdischen Feind einschwören. Auch heute verkauft sich das Buch in den arabischen Ländern, in den USA, in Kroatien, Russland und Indien gut. Seit ein paar Jahren gibt es auch eine kommentierte Ausgabe in Deutschland.
Marianne Blum und Stefan Heckmann konfrontieren die Gedanken eines 14-jährigen Mädchens, das mit ansieht, wie die jüdische Bevölkerung in Amsterdam immer mehr unter den Druck der Nazis gerät, mit den wirren Hasstiraden des GröFaZ. Hier prallen Menschlichkeit und unerträglicher Rassenfanatismus aufeinander. Etwa wenn Anne sich darüber Gedanken macht, wo und wie die im Hinterhaus Versteckten ihre täglichen Waschungen vollziehen, während Hitler über die jüdische Schmutzrasse räsoniert.
»Auf der einen Seite die reflektierte, hoffnungsvolle und zum Teil sogar heitere Auseinandersetzung des jungen Mädchens mit dem eigenen Schicksal und dem der vielen Opfer des Nationalsozialismus‘ und auf der anderen Seite die Tod bringende, aus Frustration und Hass zusammen gebastelte Rassentheorie eines Mannes, die in Wortwahl und Gedankengut erschreckend real ist.« (Wilhelmshavener Zeitung, 9.9.2020)
Marianne Blum unterbricht die Lesung immer wieder mit jiddischen Liedern, die in Ghettos und Konzentrationslagern entstanden sind, sowie mit Liedern jüdischer Komponisten, die Zarah Leander zu Welterfolgen machte.
Alles in allem war »Annes Kampf« eine gelungene Aufführung, die auch daran erinnerte, wie aktuell beide Texte auch heute noch sind. Am Schluss gab es »Standing Ovations« für die beiden Schauspieler.“
Nächste Gelegenheit, Annes Kampf zu erleben:
09.11.2021 in der Stadthalle Aurich Details – Veranstaltungen Aurich
11.11.2021 im Kulturzentrum Alter Gasometer Zwickau Annes Kampf: Adolf Hitler vs. Anne Frank – Alter Gasometer Zwickau (alter-gasometer.de)
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