Annes Kampf in Ostritz

Im Juni 2019 mussten die 2.300 Einwohner der ostsächsischen Gemeinde Ostritz, direkt an der polnischen Grenze, mittlerweile zum vierten Mal das Rechtsrockfestival „Schild & Schwert“ (kurz SS)  ertragen. Rechtsextreme aus ganz Deutschland kommen hier zu einem der größten Treffen der Szene in Europa zusammen und vernetzen sich auf dem Gelände des bekannten Neonazis und stellvertretenden Vorsitzenden der NPD, Thorsten Heise. Sie hören dort Musik von Bands wie „Flakbunker“, kaufen und tauschen NS-Devotionalien und sehen Kampfsportübungen zu. Ob sie dabei auch Straftaten planen, ist schwer nachzuweisen, aber immerhin wurde auch einige Figuren aus dem Umfeld des mutmaßlichen Mörders des Kasseler CDU-Politikers Walter Lübcke gesichtet.

Zwar sind Versuche, das Festival zu verbieten, leider immer wieder gescheitert, aber einem Teil der Ostritzer Bevölkerung reicht es nicht, das Spektakel still zu ertragen und zu hoffen, dass es schnell vorübergeht, damit sowohl die oft pöbelnden Festivalteilnehmer, aber auch die zahlreichen Medienvertreter schnell wieder aus dem idyllischen Städtchen an der Neiße verschwinden. Es gibt natürlich auch in Sachsen Menschen, für die Stillhalten nicht in Frage kommt und die sich nicht einschüchtern lassen. Sie wollen und werden jedes Mal wieder, so lange es nötig ist, gegen den dumpfen Rassismus und gewaltverherrlichende Herrenrassefantasien der Neonazis aufstehen und für Vielfalt, Frieden, Toleranz und Mitmenschlichkeit zusammenstehen.

Diese Menschen haben ANNES KAMPF nach Ostritz geholt!

Dort haben wir im Festzelt des örtlichen Fußballvereins, der in diesen Tagen seinen 100. Geburtstag feierte, am 20. Juni 2019, bei Einbruch der Dunkelheit unser Bühnenstück gegen Rassismus und Antisemitismus gespielt.

Das war ein Wagnis, denn ein Festzelt ist normalerweise kein Raum, in dem man konzentriert dem Vortrag von Texten zuhören kann, schon gar nicht, wenn es sich dabei um die irren Theorien von Adolf Hitler und die bitteren Erfahrungen eines jungen Mädchens im Versteck vor den Nazis handelt. Allein akustisch stellt eine Vorstellung unter solchen Umständen eine Herausforderung dar. Gleichzeitig bot das Setting auch Leuten Gelegenheit sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, die sich dafür vielleicht nie eine Theaterkarte gekauft hätten.

Tatsache ist: Das voll besetzte Festzelt war mucksmäuschenstill und gebannt und ergriffen lauschten die Ostritzer ANNES KAMPF.

Wenn wir damit auch nur ein bisschen dazu beigetragen haben, dass die Ostritzer Bürgerinitiative Friedensfest gestärkt wurde, dann sind wir froh und dankbar.

Blum&Rohm bei RadioEins

Blum & Rohm
Marianne Blum und Guido Rohm

Nancy Fischer begrüßte Marianne Blum und Guido Rohm im radioeins-Studio und sprach mit den beiden über die Berlin-Premiere von „Annes Kampf: Anne Frank vs. Adolf Hitler“.

Guido Rohm

Guido Rohm
Guido Rohm

Guido Rohm wurde 1970 im osthessischen Fulda als Sohn eines Metzgersohnes und einer Mutter geboren. Er schreibt unter anderem an. Seit seinem Debüt „Ich war Michel in der Suppenschüssel“ gilt er als enfant terrine der Literatur. Rohm kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Er erhielt für sein Werk zahlreiche Preise wie 11,90 Euro und 12,80 Euro. Er ist Mitglied im PEN und in einer Schimmelpilzrechtsorganisation.

Pressestimmen zu Guido Rohm

Marie Giroux

Marie Giraux
Marie Giroux

Marie Giroux kommt aus Frankreich, was ihren verführerischen Akzent und ihren dunkleren Teint erklärt. In Avignon, wo sie geboren wurde, scheint die Sonne nämlich länger und lieber als in Deutschland. Sie hat zuerst in Paris und Toulouse Querflöte studiert, wollte aber irgendwann mehr aus ihrem langen Atem machen. Dann entdeckte sie ihre wunderbar warme Mezzosopran-Stimme und absolvierte an der Berliner Hochschule Hanns Eisler glanzvoll ihr Studium als Opernsängerin. Sie singt sowohl klassische Oper und Operette als auch Musicals und Chansons. Ihr Hang zur Rebellion, gepaart mit ihrem Freiheitsdrang sorgen dafür, dass sie sich kaum in eine Schublade stecken lässt. Sie bringt – neben ihrer einmaligen Stimme und einer guten Technik – einige zwingende Argumente für den Erfolg im Rampenlicht: eine gewisse Attraktivität, denn, so sagt man ja, „die Augen hören mit“ und ihre Fähigkeit zu spritzigen Moderationen mit dem charmanten Akzent, der kleine Frechheiten schnell verzeihen lässt. Marie Giroux liebt es, ihren kreativen Geist in ihre Programme einzubringen und schreibt in einem mehr oder weniger richtigen, aber dafür witzigen Deutsch eigene Texte, die sogar kühle Norddeutschen zum Schmunzeln bringen… Ein ausgeprägtes Talent fürs Kopfrechnen, unglaubliche Pünktlichkeit und eine bewundernswerte Disziplin in Bezug auf körperliche Ertüchtigung zeichnen sie außerdem aus. Die erste Frage an der Hotelrezeption einer fremden Stadt gilt immer der besten Joggingroute. Kein Wunder, dass die Deutschen sie einfach nicht wieder nach Hause lassen! Abgesehen davon mag sie, ohne irgendein Klischee erfüllen zu wollen, gern Käse und Rotwein und die Berliner Handtaschen, die so heißen, wie ihre Eltern sich die kleine Marie früher – zumeist vergeblich – gewünscht hätten: Liebeskind.

Marianne Blum

Marianne Blum
Marianne Blum

MARIANNE BLUM

Während die ersten Menschen auf dem Mond herumspazierten wurde Marianne Blum in Lich, in Mittelhessen geboren und wuchs als Tochter des Musikers und Komponisten Prof. Ludwig Schmidts (Mitbegründer der Musischen Gesellschaft und ehem. Leiter der Liedertafel Bukarest) und einer Lehrerin, in einem gut bürgerlichen Haushalt auf, in dem Hausmusik so selbstverständlich war, wie für andere Leute Fernsehen.
So war es nur natürlich, dass Marianne Blum neben dem Singen auch verschiedene Instrumente erlernte (Flöte, Geige, Gitarre). Mit 14 Jahren wandte sich Marianne Blum jedoch zunächst von der Klassik ab und begann in Bands zu singen, unter anderem auch in den USA. Später absolvierte sie eine klassische Gesangsausbildung und studierte zum Teil gleichzeitig, zum Teil nacheinander, Musik, Kunst, Malerei, Rhetorik, Kulturwissenschaften und Poetik in Gießen, Kassel, Tübingen und Cluj-Napoca/ Rumänien. Währenddessen hatte sie immer Bands oder kleine Ensembles, mit denen sie musikalisch aktiv war.
Nach diversen beruflichen Erfahrungen, u.a. als Assistentin von Dr. Rolf Lauter im Museum für Moderne Kunst (MMK) in Frankfurt am Main, wagte Marianne Blum 1999 den Schritt in die selbständige Existenz als Sängerin, Kabarettistin und Schauspielerin.
Zu ihren ersten Auftraggebern gehört die Agentur Wunderland, für die sie 1999-2016 tätig war.. Viele Programme, die die Fuldaer Eventagentur anbietet, stammen aus ihrer Feder, u.a. eine Marilyn Monroe-Show, der literarische Mönchsabend „Der geheime Codex“, ein unterhaltsames Bierseminar und die Dinnerkrimi-Produktionen „Bis zur bitteren Neige“ und „Der Tod isst mit, um nur ein paar wenige Beispiele zu nennen.
Seit Anfang des neuen Jahrtausends macht Marianne Blum aber vor allem mit ihren eigenen musikalischen Kabarettprogrammen von sich reden:
2008 ging Marianne Blum wieder fremd. Außer Marina Gajda hat sie nämlich noch einen zweiten „Spielgefährten“, den Stage-Pianisten, Komponisten und Arrangeur Daniel Müller. Gemeinsam mit Müller, der u.a. fester Bestandteil der Band um Guildo Horn ist, gründete sie das Duo „BELLA und BELLISSIMO“. Ihr erster Auftritt war gleich auf Mallorca, in der renommierten Kulturfinca Son Bauló. Passenderweise stellten sie dort ihr musikalisches Kabarett-Programm „Und du bist raus – der einzig echte Exilabend“ vor, ein Thema, das der deutschen Exilgemeinde auf den Leib geschneidert war, aber seitdem auch in Deutschland viele Heim- und Fernwehkandidaten angesprochen hat. Viele eigene Songs hat das Duo seitdem geschrieben, von denen etliche wie z.B. „Ich sag nicht nein“, „Kleinigkeiten“, „Die Wurst“, vor allem aber die „Depression“ echtes Hitpotential haben und hoffentlich bald endlich auf CD erscheinen!
2010 entwickelte Marianne Blum gemeinsam mit einer Fuldaer Gastronomie ein Konzept für eine Veranstaltungsreihe, in der sie an jedem letzten Mittwoch im Monat andere Gäste einlädt und rund um ein 3-Gänge-Menü experimentelle Showhighlights aus allen nur denkbaren Sparten präsentiert. Bsp.: eine politische Talkshow mit einem Rhöner Original, ein Fotoshooting mit Modellen aus dem Publikum, ein klassisches Konzert mit
einem Rapper, ein Promi-Dinner mit Politikern etc.
Die Veranstaltungsreihe heißt „Gernsehen und Abendessen“. Sie schlug ein, als hätte das Fuldaer Publikum nur darauf gewartet und sie erfreut sich bis heute anhaltender Beliebtheit!
2011/12 und 2014 entwickelte sie für die Stadt Fulda eine Konzept für eine Gala, bei der die Creme de la Creme der regionalen Kleinkunstszene gemeinsam auf der großen Bühne des Maritim Fulda zu sehen war. Ein Knaller. Deswegen hieß die Show auch so!
Seit 2015 arbeitet sie darüber hinaus mit dem Schriftsteller Guido Rohm (Mitglied im PEN Deutschland) zusammen. Gemeinsam mit dem Autor hat sie nicht nur 3 höchst unkonventionelle Shows, weit ab der üblichen Literatur-Vorlesungs-Praxis auf die Bühne gebracht (darunter die Gegenüberstellung von Anne Franks Tagebuch und Hitlers „Mein Kampf“), sie betreibt mit ihm gemeinsam auch den Youtube Kanal „Du Kunst Mich Mal“, auf dem monatlich ein satirisches Video publiziert wird.