Annes Kampf in Ostfriesland und Sachsen

Der 9.11. ist ein Tag mit schwerer Geschichtslast. 2021 jährt sich an diesem Datum die Reichspogromnacht zum 73ten Mal. Die Stadt Aurich wollte an diese Untat der Nazis erinnern, bei der in vielen deutschen Städten jüdische Geschäfte, Einrichtungen und Synagogen geschändet und zerstört und Menschen angegriffen, verletzt, beleidigt, eingeschüchtert und drangsaliert wurden, nur weil sie Juden waren. Daran erinnert das Künstler-Duo Blum & Heckmann.

Sie spielten „Annes Kampf“ in der Stadthalle, die angesichts der wieder zunehmend bedrohlichen Corona-Lage erstaunlich gut gefüllt war. Rege wurde anschließend über das Gesehene diskutiert. Ein Herr regte z.B. an, „Annes Kampf“ auch in niederländischen Partnerstädten zu spielen. „Das sollten auf jeden Fall auch Schüler in Aurich sehen!“, meinte eine Lehrerin im Publikum.

Zwei Tage später spielten die Künstler DAS Stück gegen Antisemitismus und Rassismus tatsächlich vor Schülern, allerdings nicht in Ostfriesland, sondern mitten in Sachsen, genauer gesagt in Zwickau, in dem wunderbaren Rundbau des Gasometers mitten in der Stadt.

Auf dem Blog des „Gasometer“ heißt es dazu:

Die Vormittagsveranstaltung, die von über 120 Schüler*innen aus drei Schulen besucht wurde sowie die Abendveranstaltung im Rahmen der Novembertage, die von über 110 Besucher*innen, davon die große Mehrzahl Studierende, besucht wurde, stellte gut die Diskrepanz zwischen den beiden Texten dar. Auf der einen Seite das Tagebuch eines dreizehnjährigen Mädchens, gelesen von Marianne Blum, welches ihre Gefühle und die stetige Angst, die es bei beiden Familien gab, entdeckt zu werden, in sehr guter Art und Weise auszudrücken vermag. Auf der anderen ein schlecht geschriebenes und von Hass und Lügen strotzendes Buch, von einem nach Geltung strebenden Diktatoren, gelesen von Stefan Heckmann. Die Protagonist*innen, die nochmals betonten, in keinster Weise darauf abzuzielen die beiden Bücher miteinander zu vergleichen, schafften es, genau dies in einem unterhaltsamen, aber auch bedrückenden Stil dem Publikum näher zu bringen. Nach der Veranstaltung gab es noch genügend Raum für Fragen, Anmerkungen und auch Kritik.

Wir bedanken uns bei Marianne Blum und Stefan Heckmann für den spannenden und kurzweiligen Abend und natürlich bei allen Gästen! Ein Abend, der vom gesprochenen und gelesenen Wort lebte!“

Wir können dazu nur ergänzen, dass wir selbst überrascht und auch schockiert waren von dem, was uns manche Schüler und später auch Zuschauer der Abendvorstellung nach den Vorstellungen berichteten. Hass, Ausgrenzung, unverhohlener Rassismus und eine große Zustimmung zu politischer Propaganda, die genau das befördert, ist ein massives Problem in der Region.

Wir hoffen immer wieder, mit Annes Kampf beitragen zu können, deutlich zu machen, wie schrecklich rassistische Ideen sich auswirken wie sehr wir uns dem entgegenstellen müssen, so früh wie möglich!

Nächste Gelegenheit, Annes Kampf zu erleben:

20.01.2022 im Theater Meißen Ticketshop – Annes Kampf – Anne Frank vs. Adolf Hitler Tickets, Theater Meißen, 01662 Meißen – online bestellen (reservix.de)

29.01.2022 im Winzerverein Lantershofen 29.01.2022: ANNES KAMPF – KULTURLANT – KULTURVEREIN GRAFSCHAFT

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Annes Kampf in Fulda

Doppelveranstaltung vor Schüler und Abendpublikum

Am 3.11.2021 waren Blum & Heckmann in Fulda im Kreuzsaal mit „Annes Kampf“ zu Gast. Dort spielten sie DAS Stück gegen Antisemitismus und Rassismus in einer Doppelvorstellung.

Vormittags standen sie vor über 100 Schülern der berufsbildenden Richard-Müller-Schule auf der Bühne. Ein Erlebnis, das die Schule auf Facebook so kommentiert:

„Hass vs. Hoffnung, Bestie vs. junges Mädchen, Hitler vs. Anne Frank. Am Ende sterben sie beide – Schuld daran ist nur einer. In einer fesselnden Konfrontation erlebte unsere WG 12 und 13 gestern im Kreuz, wie Entertainerin Marianne Blum und Schauspieler Stefan Heckmann das Tagebuch der Anne Frank und Hitlers „Mein Kampf“ zum Leben erwecken. Und das unterhaltsam, schockierend und bewegend zugleich.“

Dass die Botschaft ankommt und auch die öffentliche Abendvorstellung des Künstler-Duos die Zuschauer nachhaltig berührt, merkt man auch an der regen Diskussion im Anschluss.

Das Bündnis „Fulda stellt sich quer e.V.“, das die Vorstellungen in ihrer Themenwoche „Starke Frauen“ in Zusammenarbeit mit dem Kulturzentrum Kreuz e.V. und den „Omas gegen rechts“ organisiert haben, schreiben dazu auf Ihrer Homepage:

„In einer szenischen Lesung konfrontierten Marianne und Blum und Stefan Heckmann die vielleicht bekanntesten Texte aus der Zeit des deutschen Faschismus.

Das „Tagebuch der Anne Frank“, geschrieben in den Jahren 1942 bis 1944, zeigt die Gedanken eines jüdischen Mädchens, das sich zusammen mit seiner Familie in einem Hinterhaus vor den Schergen der Nazis versteckt und am Ende doch verraten, entdeckt und ermordet wird. Das Tagebuch kam erst nach dem Krieg heraus, wurde in 70 Sprachen übersetzt und in einer Auflage von 30 Millionen verkauft.

Die zwei Bände von Hitlers Kampf- und Propagandaschrift »Mein Kampf« kamen 1925 und 1926 heraus und wurden bis 1944 in einer Auflage von 11 Millionen Exemplaren unter die Deutschen verteilt und verkauft. Darin wollte Hitler mit Verrätern abrechnen und die Deutschen auf den gemeinsamen jüdischen Feind einschwören. Auch heute verkauft sich das Buch in den arabischen Ländern, in den USA, in Kroatien, Russland und Indien gut. Seit ein paar Jahren gibt es auch eine kommentierte Ausgabe in Deutschland.

Marianne Blum und Stefan Heckmann konfrontieren die Gedanken eines 14-jährigen Mädchens, das mit ansieht, wie die jüdische Bevölkerung in Amsterdam immer mehr unter den Druck der Nazis gerät, mit den wirren Hasstiraden des GröFaZ. Hier prallen Menschlichkeit und unerträglicher Rassenfanatismus aufeinander. Etwa wenn Anne sich darüber Gedanken macht, wo und wie die im Hinterhaus Versteckten ihre täglichen Waschungen vollziehen, während Hitler über die jüdische Schmutzrasse räsoniert.

»Auf der einen Seite die reflektierte, hoffnungsvolle und zum Teil sogar heitere Auseinandersetzung des jungen Mädchens mit dem eigenen Schicksal und dem der vielen Opfer des Nationalsozialismus‘ und auf der anderen Seite die Tod bringende, aus Frustration und Hass zusammen gebastelte Rassentheorie eines Mannes, die in Wortwahl und Gedankengut erschreckend real ist.« (Wilhelmshavener Zeitung, 9.9.2020)

Marianne Blum unterbricht die Lesung immer wieder mit jiddischen Liedern, die in Ghettos und Konzentrationslagern entstanden sind, sowie mit Liedern jüdischer Komponisten, die Zarah Leander zu Welterfolgen machte.

Alles in allem war »Annes Kampf« eine gelungene Aufführung, die auch daran erinnerte, wie aktuell beide Texte auch heute noch sind. Am Schluss gab es »Standing Ovations« für die beiden Schauspieler.“

Nächste Gelegenheit, Annes Kampf zu erleben:

09.11.2021 in der Stadthalle Aurich Details – Veranstaltungen Aurich

11.11.2021 im Kulturzentrum Alter Gasometer Zwickau Annes Kampf: Adolf Hitler vs. Anne Frank – Alter Gasometer Zwickau (alter-gasometer.de)

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Blum & Heckmann begeistern mit „Annes Kampf“ in Wilhelmshaven.

Marianne Blum und Stefan Heckmann
Foto: SAM Entertainment

Die Wilhelmshavener Zeitung schreibt am 09.09.2020:

Kampf wühlt auf und bewegt.

Von Annette Muschalik

Wilhelmshaven. Anne Frank und Adolf Hitler haben sich nie getroffen, ihre Gedanken nie ausgetauscht, die 75 Jahre nach ihrem Tod bei der Lesung „Annes Kampf“ wie David gegen Goliath aufeinander treffen. Es ist genau dieser Kontrast, den die Kabarettistin und Sängerin Marianne Blum und der Schauspieler und Autor Stefan Heckmann bewusst machen wollen und für den es nichts anderes braucht als die Gegenüberstellung der Worte, die Anne Frank in ihrem Tagebuch und Adolf Hitler in „Mein Kampf“ hinterlassen haben.

Auf der einen Seite die reflektierte, hoffnungsvolle und zum Teil sogar heitere Auseinandersetzung des jungen Mädchens mit dem eigenen Schicksal und dem der vielen Opfer des Nationalsozialismus‘ und auf der anderen Seite die Tod bringende, aus Frustration und Hass zusammen gebastelte Rassentheorie eines Mannes, die in Wortwahl und Gedankengut erschreckend real ist.

Und so lassen Heckmann und Blum es ihre Protagonisten gleich zu Beginn deutlich aussprechen: „Alles, was ich geschrieben habe, ist noch aktuell.“ Woraufhin „Anne“ erwidert: „Alles, was ich geschrieben habe, ist noch aktuell.“

Fast schmerzhaft dingen die Worte in den folgenden eineinhalb Stunden zum Publikum durch – Marianne Blum und Stefan Heckmann lassen ihre Protagonisten auch stimmlich präsent werden. Zart, mal fröhlich, mal nachdenklich auf der einen Seite, unerbittlich, hart und schneidend die andere Seite.

So finden in Annes Tagebuch die ersten zarten Gefühle zu einem Jungen behutsam Ausdruck und demgegenüber Hitlers Sätze über „schwarzhaarige Judenjungen“, die „weiße Mädchen schänden“ messerscharf in die Ohren des Publikums. Und wo Hitler Juden als „Egoisten, Parasiten und Schmarotzer“ beschimpft, lässt Anne einen beschämt zurück, wenn sie darüber reflektiert, ob es egoistisch sei, über ein Leben nach dem Krieg zu sprechen, wo doch so viele schon ermordet wurden und dass doch alle, Juden und Christen, so sehr auf der Kriegsende warten.  Was bewegt und aufwühlt, dringt mit dem kraftvollen Gesang von Marianne Blum noch ein bisschen tiefer ins Herz.

Mit jiddischen Liedern, die in Ghettos und Konzentrationslagern entstanden sind, sowie mit Liedern jüdischer Komponisten, die Zarah Leander zu Welterfolgen machte, unterbricht Blum die Lesung und nimmt dem Publikum die Hemmung zu klatschen.

Der tragische Tod von Anne Frank, die ebenso wie ihre Schwester kurz vor der Befreiung des KZ Bergen-Belsen dort gestorben ist, ist nicht das Ende ihrer Geschichte und auch nicht das Ende der Lesung. Vielmehr hat das Tagebuch, das ihr Vater als einziger Überlebender der Familie nach seiner Rückkehr veröffentlicht hat, sie und ihre Botschaft unsterblich gemacht. Und im Pumpwerk sind es ihre Worte, die nachklingen und Mut machen: „Ich will fortleben. (…) einmal werden wir doch wieder Menschen und nicht nur Juden sein!“

Premiere

Premiere in mehrfacher Hinsicht

Es war eine Premiere in mehrfacher Hinsicht. Zum ersten Mal haben wir uns als Agentur auf der Internationalen Kulturbörse Freiburg präsentiert.

Dort erfreuten wir uns nicht nur an zahlreichen neuen Kontakten und dem Auffrischen alter Bekanntschaften in der Künstlerszene, sondern auch an regem Interesse für unseren Dauerbrenner ANNES KAMPF – Anne Frank vs. Adolf Hitler, unserem Bühnenprogramm gegen Rassismus und Antisemitismus, das leider von Jahr zu Jahr immer aktueller wird, wenn man sich die aktuelle politische Situation anschaut – nicht nur in Thüringen.

Auch unser neues Programm „Geheilt : Durch“ eine musikkabarettistische Einweisung des Duos JUNTA wurde gut in Freiburg nachgefragt. Das Stück feiert am 28.11. im renommierten Kabarett-Theater Distel in der Friedrichstraße 101 in Berlin-Mitte Premiere!

Die zweite Premiere war, dass wir nach der ikf in Freiburg mit ANNES KAMPF in Geislingen an der Steige zum ersten Mal mit Stefan Heckmann als Adolf Hitler auftraten.

Die Zweitbesetzung war nötig geworden, nachdem die Nachfrage nach dem Stück stetig steigt und nicht mehr in jedem Fall in der Urbesetzung bedient werden kann. Aber wir sind froh, dass wir für Guido Rohms Part den Schauspieler Stefan Heckmann gewinnen konnten. Er erwies sich nicht nur als überzeugend in der Rolle, sondern auch als äußerst kompatibel mit Marianne Blum, die nach wie vor die Anne Frank spielte und den musikalischen Part beisteuerte. Von den beiden wird man noch Weiteres erwarten dürfen.

Wir freuen uns darauf!