„Annes Kampf“ im Parktheater Lahr – Schlagabtausch mit AfD-Stadtrat

Annes Kampf im Parktheater Lahr

Der Theaterabend mit „Annes Kampf“ am 19. November 2024 im Parktheater Lahr begann mit einer hitzigen und aufschlussreichen Diskussion, die die Bedeutung des Stücks noch deutlicher machte. Vor der Aufführung fand eine Einführung statt, in der ich, Sammy Eggers, Inhaber der Agentur SAM Entertainment, die Entstehungsgeschichte des Stücks erzählte und die aktuelle Bedeutung der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus hervorhob. Als ich die Veranstaltung für Fragen aus dem Publikum öffnete, kam es zu einer Konfrontation mit Benjamin Rösch, AfD-Stadtrat in Lahr. Rösch stellte die Parallelen infrage, die ich zwischen der menschenverachtenden Ideologie des Nationalsozialismus, wie sie in dem Buch „Mein Kampf“ von Adolf Hitler propagiert wird, und Äußerungen aus seiner Partei zog.

Auf seine Frage, wie diese Verknüpfung gerechtfertigt sei, antwortete ich, indem ich ihn mit konkreten menschenverachtenden Äußerungen von AfD-Mitgliedern konfrontierte, so zitierte ich aus Höckes hinlänglich bekannten Buch und – da Lahr in Baden-Württemberg liegt – aus der Email eines wissenschaftlichen Mitarbeiters von zwei AfD Landtagsabgeordneten in Stuttgart. Dieser träumt in drastischen Worten von einem „Bürgerkrieg“ und „Millionen Toten“ und würde „niemanden verurteilen, der ein bewohntes Flüchtlingsheim anzündet“. Rösch bemühte sich, seine Partei zu verteidigen, doch seine Argumente konnten die Zuhörer nicht überzeugen.

Die Reaktionen des Publikums waren eindeutig. Immer wieder erhielt ich Applaus und Zustimmung, während Rösch alleine mit seinen Positionen dastand. Er schien überfordert und verfehlte es, auf die genannten Beispiele einzugehen. Seine Argumentationslinie blieb schwach und widersprüchlich. Diese Diskussion machte eines deutlich: Die klare Benennung von menschenfeindlichem Gedankengut ist wichtiger denn je – einerseits, um denjenigen, die diese Haltungen vertreten, den Spiegel vorzuhalten und andererseits, um den Beobachtenden zu zeigen: Widerspruch ist möglich.

Annes Kampf im Parktheater Lahr | SAM Entertainment

Nach diesem intensiven Auftakt begann die Vorstellung. Über 350 Zuschauerinnen und Zuschauer erlebten im Parktheater eine eindringliche Darbietung, die unter die Haut ging. „Annes Kampf“ ist weit mehr als ein Theaterstück – es ist eine emotionale Auseinandersetzung mit der Geschichte und ihrer beunruhigenden Aktualität.

Resonanz und Bedeutung

Das Publikum zeigte sich tief bewegt und ehrte die Künstler am Ende mit lang anhaltendem Applaus. Viele waren nachdenklich, andere sichtbar ergriffen. Die Aufführung hinterließ eine deutliche Botschaft: Menschlichkeit und Mitgefühl sind die stärksten Mittel gegen Hass und Ideologie.

Ein großer Dank geht an die Kultur GmbH Lahr, die diesen Abend ermöglicht hat, und an das Parktheater für die Organisation. Dieser Abend zeigte einmal mehr, wie wichtig es ist, klare Positionen zu beziehen – in der Kunst und in der Gesellschaft. „Annes Kampf“ bleibt ein unverzichtbarer Beitrag, um Geschichte und Gegenwart miteinander zu verknüpfen und einen Beitrag zu leisten, Hass und Hetze entgegenzutreten.

Das Schicksal eines kleinen Menschen im großen Raum

Annes Kampf in Worms

Am 12. November brachte unser Stück „Annes Kampf“ das Schicksal eines kleinen Menschen, Anne Frank, auf zwei unterschiedliche Bühnen: am Vormittag vor der Schülerschaft des Lessing-Gymnasiums in Lampertheim und am Abend im Wormser Theater Das Wormser. Beide Veranstaltungen setzten deutliche Akzente gegen Hass und Ausgrenzung – und wurden von Marianne Blum und Thomas Linke mit herausragender Professionalität gestaltet.

Vormittags: Nachdenklichkeit bei der Schülerschaft

„Annes Kampf“ im Lessing-Gymnasium Lampertheim | Foto: SAM Entertainment

In der Aula des Lessing-Gymnasiums erlebten die Schülerinnen und Schüler, was gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit anrichten kann. Die Veranstaltung war möglich durch die engagierte Zusammenarbeit zwischen dem Förderverein der Schule und der Stadt.

Marianne Blum als Anne Frank verkörperte die Stimme der Hoffnung und Menschlichkeit, während Thomas Linke als Adolf Hitler das Bild der unerbittlichen Menschenfeindlichkeit zeichnete. Die Schülerschaft folgte der intensiven Darstellung aufmerksam. Auch wenn die anschließende Diskussion verhalten blieb, war den Jugendlichen anzusehen, dass das Stück sie nachdenklich gemacht hatte.

Abends: Große Bühne, große Emotionen

„Annes Kampf“ im Wormser Theater | Foto: SAM Entertainment

Am Abend war das Ensemble in Das Wormser zu Gast, wo die öffentliche Aufführung erneut für eine dichte Atmosphäre sorgte. Die Kombination aus eindringlicher Schauspielkunst und mitreißenden Gesangseinlagen hinterließ einen tiefen Eindruck beim Publikum. Mit Standing Ovations würdigten die Zuschauer die außergewöhnliche Leistung von Marianne Blum und Thomas Linke.

Ein anspruchsvoller Tag gemeistert

Der 12. November stellte nicht nur inhaltlich, sondern auch logistisch eine große Herausforderung dar. Zwei Aufführungen an unterschiedlichen Orten mit jeweils neuer Bühneneinrichtung und Zielgruppe verlangten ein Höchstmaß an Flexibilität und Professionalität. Blum und Linke bewältigten dies souverän und lieferten zwei kraftvolle Vorstellungen, die jeweils ihre Zielgruppe erreichten.

Theater als Brücke zur Empathie

Theater als Brücke zur Empathie | Foto: SAM Entertainment

Das Stück „Annes Kampf“ zeigt, wie das Schicksal eines einzelnen Menschen uns die Gefahren von Hass und Hetze deutlich vor Augen führen kann. Die Darbietungen in Lampertheim und Worms haben erneut bewiesen, dass Theater mehr sein kann als Unterhaltung: Es ist eine Brücke zur Empathie und ein Werkzeug, um gesellschaftliche Herausforderungen zu thematisieren.

Ein herzliches Dankeschön gilt dem Förderverein des Lessing-Gymnasiums und der Stadt Lampertheim sowie den Verantwortlichen des Wormser Theaters. Ohne ihr Engagement wären diese beeindruckenden Aufführungen nicht möglich gewesen. Solche Tage sind ein klarer Beweis dafür, wie wichtig kulturelle Arbeit für unsere Gesellschaft ist.

Die künstlerische Leistung als Kraft gegen Menschenfeindlichkeit

Annes Kampf in Erkelenz

Am 8. November traten wir mit „Annes Kampf“ in der Stadthalle Erkelenz auf, unterstützt von der Kultur GmbH der Stadt Erkelenz und Sascha Dücker, die diesen besonderen Abend ermöglichten. Mehr als 300 Menschen, darunter viele aus der Schülerschaft der Region, erlebten eine intensive und aufwühlende Darbietung über die Gefahren von Menschenhass und Ideologien der Ausgrenzung. Mit ihrer brillanten Performance brachten Marianne Blum als Anne Frank und Thomas Linke als Adolf Hitler das Publikum in eine emotionale Spannung, die den gesamten Saal in Atem hielt.

Das Foyer der Stadthalle Erkelenz vor der Veranstaltung "Annes Kampf"
Annes Kampf in Erkelenz | Foto: SAM Entertainment

Durch das herausragende künstlerische Leistung entwickelt „Annes Kampf“ eine emotionale Kraft, die nachhaltig berührt. Marianne Blum und Thomas Linke führen das Publikum in die Tiefen zweier gegensätzlicher Welten: Auf der einen Seite Anne Frank, die Stimme der Vernunft und Menschlichkeit, und auf der anderen der unversöhnliche Hass und die Hetze von Hitler. Diese dramatische Gegenüberstellung macht die zerstörerische Wirkung solcher Ideologien spürbar und veranschaulicht die Zerbrechlichkeit menschlichen Lebens im Angesicht von Hass und Verachtung. Die intensive Darstellung verleiht der Botschaft des Stücks eine Eindringlichkeit, die beim Publikum sichtbar nachwirkt.

Das Publikum von "Annes Kampf" in der Stadthalle Erkelenz
„Annes Kampf“ in der Stadthalle Erkelenz | Foto: SAM Entertainment

Nach dem Stück zollte das Publikum den Künstlern großen Respekt und bedankte sich mit Standing Ovations. Diese begeisterte Reaktion bestätigte, wie wichtig es ist, menschenverachtenden Ideologien auf der Bühne sichtbar entgegenzutreten und die Menschen emotional zu erreichen. Eine Begegnung im Anschluss hinterließ einen tiefen Eindruck: Eine ältere Dame, die sich als Jüdin zu erkennen gab, sprach uns dankbar an und zeigte sich gerührt von der Darbietung und ihrer klaren Haltung gegen Menschenfeindlichkeit.

Thomas Linke als Adolf Hitler in „Annes Kampf“ | Foto: SAM Entertainment

Mit dieser Aufführung setzte die Kultur GmbH der Stadt Erkelenz ein starkes Zeichen gegen Hass und Ausgrenzung. Institutionen wie diese tragen dazu bei, dass Kultur nicht in einer falsch verstandenen Neutralität verharrt, sondern als Kraft für die Verteidigung unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung wirkt. Die Unterstützung durch die Stadt und die eindrucksvolle Resonanz der Zuschauerschaft bekräftigen, dass der hohe künstlerische Anspruch und die emotionale Tiefe von „Annes Kampf“ Menschen bewegen und zum Nachdenken anregen. Unser Dank gilt der Kultur GmbH und Sascha Dücker, die mit der Veranstaltung in Erkelenz dazu beitragen, mit „Annes Kampf“ eine klare Botschaft für Toleranz und gegen menschenfeindliche Ideologien zu verbreiten.

„Ich habe noch nie so viele erwachsene Menschen weinen sehen!“

Annes Kampf bewegt in Neu-Isenburg

Es war ein Experiment für die Kunstbühne Neu-Isenburg. Schon seit vielen Jahren engagiert sich der Verein ehrenamtlich dafür, dass Kunst und Kultur in der 40.000- Einwohner Stadt im Rhein-Main-Gebiet vor Ort für die Menschen zugänglich sind, hatte aber bisher den Schwerpunkt eher auf Unterhaltungsformate und Konzerte gelegt. „Das hier ist unsere Feuerprobe und wir sind sehr glücklich, dass Sie uns mit Ihrem zahlreichen Erscheinen zeigen, dass Sie uns vertrauen, dass wir auch mit ernsten Themen Qualität liefern“, meinte denn auch Miruna Costa, die Leiterin der Kunstbühne, als sie am Abend die Zuschauer in der vollbesetzten Aula des Goethe Gymnasiums Neu-Isenburg begrüßte. 

„Annes Kampf“ in Neu-Isenburg, Schulveranstaltung | Foto: Alexander Jungmann

Das Konzept der Kunstbühne ist es, an verschiedensten Locations in Neu-Isenburg Veranstaltungen zu organisieren. Dass es im Fall von „ANNES KAMPF Anne Frank vs. Adolf Hitler“ ausgerechnet eine Schulaula war, die als Veranstaltungsort ausgesucht wurde, ist kein Zufall. Seit vier Jahren kämpfte Miruna Costa darum, das Stück gegen Antisemitismus und Rassismus nicht nur für Kulturinteressierte zu veranstalten, sondern auch für Schüler:innen anzubieten. Sie hatte ANNES KAMPF bereits 2019 im Stalburg Theater im Frankfurter Nordend gesehen und versuchte seitdem, das Programm nach Neu-Isenburg zu holen. Eine Pandemie und eine Haushaltssperre später war ihr das nun endlich gelungen und so konnten die 10ten Klassen des Gymnasiums am Vormittag des 10.10.2024 erleben, wie ungezügelter Menschenhass (beängstigend dargestellt von Thomas Linke) auf das kleine Leben eines jüdischen Schulmädchens trifft (ergreifend gespielt von Marianne Blum) und es schließlich vernichtet. Die Betroffenheit, die diese einfache, aber zwingende Gegenüberstellung erzeugt, war ebenso bei den Schüler:innen wie bei der öffentlichen Veranstaltung am Abend mit Händen zu greifen und brach sich bei einigen auch Bahn. Manche waren so ergriffen, dass sie weinen mussten. Andere drückten ihre Betroffenheit in engagierten Redebeiträgen aus, die eine lebhafte Diskussion nach dem Stück eröffneten.   

Marianne Blum in „Annes Kampf“ in Neu-Isenburg | Foto: Alexander Jungmann

„Wie ist es möglich, dass jemand mit so viel Hass Erfolg hat?“ und “Was können wir tun, um zu verhindern, dass dieser Hass heute wieder salonfähig wird?“ Das Stück wirft diese Fragen immer wieder bei den Menschen auf. Hier in Neu-Isenburg wurden sie aber besonders intensiv im Plenum des Zuschauerraumes diskutiert. Solidarität mit denen, die als erstes ausgegrenzt werden, Unterstützung für die, die unter mittlerweile erschwerten Bedingungen besonders in den ostdeutschen Bundesländern für die Demokratie kämpfen, Vernetzung mit allen, die die Demokratie und Menschenrechte bewahren wollen, Bildung und Aufklärung für die, die immer noch nicht sehen wollen, was Menschenhass auch für sie selbst in aller Konsequenz bedeutet, waren nur ein paar der Überlegungen, die ausgetauscht wurden.  Es kam aber auch – wie so oft bei ANNES KAMPF – zu bewegenden Bekenntnissen und Einblicken in schmerzhafte Familiengeschichten.

Thomas Linke in“Annes Kampf“ in Neu-Isenburg | Foto: Alexander Jungmann

Denn das Stück macht weich und offen. Es weckt durch die Tatsache, dass die Protagonisten hier wörtlich zitiert werden, ohne belehrend zu erklären, also durch die einfache, aber authentische Gegenüberstellung der hasserfüllten Idee und deren Folgen, eines der Gefühle in den Menschen, vor denen Diktatoren am meisten Angst haben: Empathie. Das Gefühl, das Solidarität untereinander möglich macht.

Nächste Termine von ANNES KAMPF: Veranstaltungen (samentertainment.de)

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Standing Ovations im Parktheater

Annes Kampf in Benzheim

„Annes Kampf“ in Bensheim und Workshops in der Schule

Am 01.10.2024 fand im Theater Bensheim eine eindrucksvolle Aufführung des Bühnenstücks „Annes Kampf“ statt, bei der mehr als 200 Zuschauer anwesend waren. Die Inszenierung stellte auf packende Weise die gegensätzlichen Kräfte von Vernunft und Hass gegenüber: Anne Frank, gespielt von Marianne Blum, verkörperte das junge Mädchen, das in seinem Versteck vor den Nationalsozialisten schreibt, und Adolf Hitler, dargestellt von Thomas Linke, repräsentierte die Ideologie, die ihr Leben auslöschte.

Marianne Blum in „Annes Kampf“ im ParktheaterBensheim | Foto: SAM Entertainment

Blums Darstellung von Anne Frank ließ die Zuschauer tief in die Ängste, Hoffnungen und Träume eines Mädchens eintauchen, das den Schrecken des Nationalsozialismus hilflos ausgeliefert war. Auf der anderen Seite der Bühne stand Thomas Linke als Adolf Hitler, dessen hasserfüllte Reden und menschenverachtende Überzeugungen den Schrecken und Wahnsinn des Dritten Reichs greifbar machten. Diese Konfrontation zwischen der Unschuld und dem Schrecken war für die Zuschauer emotional überwältigend. Die Stimmung im Saal war von Spannung und Stille geprägt, oft war die Ergriffenheit der Menschen förmlich spürbar.

Marianne Blum und Thomas Linke im Parktheater Bensheim | Foto: SAM Entertainment

Inmitten dieser dichten Atmosphäre sorgten die musikalischen Darbietungen von Marianne Blum für Momente des Innehaltens. Diese Pausen gaben den Zuschauern Raum zum Durchatmen und reflektieren, und der Szenenapplaus zeigte, wie sehr das Publikum diese künstlerischen Einlagen zu schätzen wusste.

Am nächsten Morgen, dem 02.10.2024, fand eine weitere Vorstellung vor über 300 Schülern statt. Einige dieser Schüler hatten bereits an einem vorbereitenden Workshop zu „Annes Kampf“ teilgenommen, in dem es darum ging, die Gefahren von gruppenbezogenem Menschenhass zu erkennen und einzuordnen. Ziel war es, den Schülern zu vermitteln, wie Hass und Hetze den Nährboden für Gewalt und Ausgrenzung bereiten können.

Einordnung von Zitaten | Foto: SAM Entertainment

Obwohl die Diskussion nach der Vorstellung nicht besonders lebhaft war, konnte man den Schülern ansehen, dass sie über das Gesehene nachdachten. Viele von ihnen waren sichtlich bewegt und verarbeiteten still, was sie auf der Bühne miterlebt hatten. Die nachdenklichen Gesichter und der stille Ausdruck der Betroffenheit zeigten, dass die Aufführung und die Thematik bei ihnen tiefe Spuren hinterlassen hatten. In der nachfolgenden Arbeit mit den Lehrkräften wird dieses emotionale Erlebnis sicher weiter vertieft.

Schüler vergleichen Aussagen von Populisten mit Zitaten von Adolf Hitler | Foto: SAM Entertainment

Vor der Schülervorstellung hielt die Bürgermeisterin von Bensheim, Christine Klein, eine Ansprache, in der sie die Bedeutung dieser Veranstaltung als Mahnung hervorhob. Sie erinnerte daran, dass die Gesellschaft die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen darf und betonte, wie wichtig es ist, junge Menschen für die Gefahren von Hetze und Hass zu sensibilisieren.

Die Aufführung in Bensheim war ein kraftvolles Statement gegen Hetze und Menschenhass. Sie verdeutlichte, wie wichtig es ist, gerade in Zeiten politischer Unsicherheit solche Geschichten auf die Bühne zu bringen, um zu erinnern und zu mahnen. Besonders die Schüler erhielten durch das Stück einen eindringlichen Einblick in die zerstörerischen Folgen von Ausgrenzung und Hass. „Annes Kampf“ hinterließ auch in Bensheim einen bleibenden Eindruck – sowohl bei den Schülern als auch beim Abendpublikum.

Einordnung von Aussagen Zeitgenösischer Politiker | Foto: SAM Entertainment

Unser Dank geht an Björn Brandhorst vom Parktheater Bensheim, an Evdokimos Moisidis von der DEXT Fachstelle im Landkreis Bergstraße und Markus VandenBoom von der Jugendförderung der Stadt Bensheim. Ohne die enge Zusammenarbeit dieser Beteiligten wären die beiden vorbereitenden Workshops sowie die beiden Aufführungen von „Annes Kampf“ so nicht zustande gekommen. Vielen Dank!

„Annes Kampf“ ist ein gelungenes Wort-Duell, eine präzise getaktete Performance und eine ergreifende Text-Collage, die das Publikum über 90 Minuten lang auf erschreckende Weise fasziniert und berührt. Ein beklemmendes Szenario wird zu einem aufwühlenden Theaterereignis“ Thomas Tritsch, Bergsträßer Anzeiger

„Annes Kampf“ im KASCH in Achim

Annes Kampf im KASCH in Achim

Die Brandmauer brennt auf beiden Seiten

Anlässlich unserer Veranstaltung von „Annes Kampf“ in Achim möchte ich, Sammy Eggers, Inhaber der Künstleragentur SAM Entertainment meine Gedanken zu „Annes Kampf“ im aktuellen gesellschaftlichen Diskurs veröffentlichen.

„Annes Kampf“ Schülerveranstaltung im KASCH in Achim | Foto: SAM Entertainment

Viel ist passiert seit der letzten Aufführung von „Annes Kampf“ in Herzogenrath Ende Juli 24. Der Anschlag von Solingen wirkt als Katalysator für menschenfeindliche Forderungen aus der bürgerlichen Mitte. Die Transformation der Merkel-CDU zur Merz-CDU hat dies möglich gemacht. Mir ist schon bewusst, dass jetzt viele zusammenzucken, doch leider erleben wir derzeit eine Normalisierung rechtsextremer Positionen und ich scheue mich nicht, diese zu benennen.

Thomas Linke als Adolf Hitler in „Annes Kampf“ im KASCH in Achim | Foto: SAM Entertainment

Mit „Annes Kampf“ machen wir Menschenverachtung fühlbar. Diesmal reisten wir mit dem Zug zu unserem Gastspiel im KASCH nach Achim bei Bremen, schon bei der Hinfahrt gehen mir viele Gedanken durch den Kopf. – Jens Spahn fordert die restlose Streichung des Bürgergeldes für Arbeitsverweigerer und weil er weiß, dass dies verfassungswidrig ist, fordert er gleich eine Verfassungsänderung. Was er nicht sagt, ist, dass die Abschaffung der Menschenwürde sowie das Sozialstaatsprinzip in unserer rechtsstaatlichen Ordnung durch die Ewigkeitsklausel garantiert ist. Dies bedeutet, dass die Forderung von Jens Spahn die Überwindung dieser Ordnung voraussetzt. Hierzu heißt es in Art.20 Abs.4 GG: Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

Marianne Blum in „Annes Kampf“ im KASCH in Achim | Foto: SAM Entertainment

Verwundert bin ich über die asymmetrische Wahrnehmung im öffentlichen Diskurs. Bei den Arbeitsverweigerern unter den Bürgergeldempfängern handelt es sich um ca. 52.000 Menschen, die dem Staat einen verschwindenden Bruchteil kosten gegenüber dem Schaden, der bei CumEx und CumCum entstanden ist und immer noch entsteht. Hier sind zweistellige Milliardenbeträge von Banken und Investoren erbeutet worden. – Das ist unser Problem! Mehr Informationen zum Steuerraub. Auch die Forderung nach massiven Abschiebungen und der Abschaffung des Asylrechts, das von der CDU im Reflex auf das Solinger Attentat gefordert wird, kann nur als rechtsextreme Position gewertet werden, denn hier geht es nicht um Sicherheit. Vielmehr geht es um die Bedienung rassistischer Narrative und letztlich um Menschenfeindlichkeit. Würde es um Sicherheit gehen, wäre die häusliche Gewalt das beherrschende Thema. Jeden zweiten Tag stirbt eine Frau durch Partnerschaftsgewalt. Kein öffentlicher Aufschrei. Keine Talkshows. Keine sich überschlagenden politischen Forderungen, weil hier die Täter überwiegend Hans, Peter, Klaus und Dieter heißen und sich dieses Thema somit nicht für rassistisch motivierten Populismus eignet. 

Marianne Blum im KASCH in Achim | SAM Entertainment

Was hat das mit „Annes Kampf“ zu tun?

Die Produktion „Annes Kampf“ und unsere Arbeit wird immer wichtiger, denn Menschen, die fühlen, was Menschenverachtung bedeutet, sind für rechtsradikale Positionen nicht empfänglich. Auch in Achim haben wir das bei den Diskussionen nach den beiden Veranstaltungen wieder deutlich wahrgenommen. Am 06. September vormittags spielten wir „Annes Kampf“ vor 150 Schülern des 8 Jahrgangs der Integrierten Gesamtschule Achim. Einen Dank möchte ich an die Lehrkräfte richten, die es verstanden haben, das anfangs nicht leichte Schülerpublikum zu bändigen. Abends spielten wir vor öffentlichem Publikum. Bei dieser Vorstellung haben einige Zuschauer „Die Moorsoldaten“ mitgesungen. Es war sehr ergreifend. Auch die Diskussion nach der Veranstaltung war sehr bewegend. Einen besonderen Dank an das Team vom KASCH in Achim für die gute Organisation und die anregenden Gespräche nach den Veranstaltungen.

Thomas Linke im KASCH in Achim | SAM Entertainment

Auf der Rückfahrt von Achim nach Berlin habe ich mir einige Gedanken über christlich geprägte Menschen in der Merz-CDU gemacht, wie es ihnen wohl geht bei dem Überbietungswettbewerb der Menschenverachtung?

„Annes Kampf“ in Herzogenrath – Standing Ovations!

Annes Kampf

Am 27. Juni 2024 fand im Klösterchen in Herzogenrath eine Doppelveranstaltung des Stücks „Annes Kampf“ statt. Die Aufführungen richteten sich vormittags an Schüler der städtischen Realschule und des städtischen Gymnasiums, während am Abend die allgemeine Öffentlichkeit eingeladen war. Marianne Blum und Thomas Linke haben mit hervorragender künstlerischer Leistung brilliert und wurden zu Recht vom Publikum mit Standing Ovations bedacht.

Thomas Linke als Adolf Hitler in "Annes Kampf"
Thomas Linke in „Annes Kampf“ | Foto: SAM Entertainment

Das Klösterchen, heute ein soziokulturelles Zentrum, bot eine einzigartige Bühne mit außerordentlich guter Akustik für „Annes Kampf“. Dieser Ort, der der Gemeinschaft als Treffpunkt und Kulturstätte dient, verstärkte die Wirkung des Stücks und trug dazu bei, dass die Zuschauer nicht nur eine Aufführung, sondern eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit der Geschichte erlebten. Nach der öffentlichen Veranstaltung ergab sich eine lebendige Diskussion. Eine ehemalige Lehrerin, die „Mein Kampf“ als junges Mädchen gelesen hat, war fassungslos angesichts der jüngsten populistischen Entwicklungen, die wieder den Boden für Menschenfeindlichkeit bereiten – „Haben wir denn aus der Katastrophe nichts gelernt?“ 

Marianne Blum in „Annes Kampf“ | Foto: SAM Entertainment

Die Vorbereitung der Schüler durch ihre Lehrkräfte war außergewöhnlich gründlich. Diese Vorarbeit ermöglichte eine intensive Auseinandersetzung mit den Themen des Stücks. Nach der Vorstellung und einer lebhaften Diskussion mit den Darstellern übernahmen die Lehrkräfte und vertieften die Eindrücke der Schüler. Besonders beeindruckend war die Methode der Reflexion: Auf großen Papierbögen mit Fragen konnten die Schüler ihre Antworten auf Karten schreiben und danebenlegen. Diese transparente und interaktive Form der Reflexion machte die Gedanken und Gefühle der Schüler direkt sichtbar und ermöglichte eine intensive Nachbearbeitung.

Herzogenrath, eine Stadt mit 47.000 Einwohnern, zeigte sich durch das große Engagement der Zivilgesellschaft und die Abwesenheit der AfD im Stadtrat von ihrer besten Seite. Die Veranstaltung bewies, dass in Herzogenrath vieles richtig läuft, wenn es um gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Förderung demokratischer Werte geht. Die enge Zusammenarbeit zwischen der Zivilgesellschaft, den Schulen und dem Kulturzentrum war beispielhaft und zeigte, wie gemeinschaftliches Handeln Resilienz gegen Hass und Hetze bewirken kann.

Ein besonderer Dank gilt Wilfried Hammers, der diese Doppelveranstaltung im Klösterchen möglich gemacht hat. Sein Engagement und die Unterstützung des Kulturzentrums waren entscheidend für den Erfolg des Tages. Ebenso danken wir den Lehrkräften und Schülern für ihre engagierte Teilnahme und die intensive Nachbereitung.

„Annes Kampf“ in Landau in der Pfalz: Eine bewegende Aufführung in historischer Kulisse

Annes Kampf in Landau in der Pfalz

Am 15. Mai 2024 hatten wir die Ehre, „Annes Kampf“ im Kulturzentrum Altstadt in Landau in der Pfalz aufzuführen. Diese Veranstaltung war aus mehreren Gründen besonders bemerkenswert. Zum einen bot die Location – ein altes Kaufhaus aus dem 15. Jahrhundert in der Kaufhausgasse mitten in der Altstadt – eine faszinierende historische Kulisse, die die Aufführung noch eindringlicher machte.

Annes Kampf im alten Kaufhaus in Landau in der Pfalz | Foto: SAM Entertainment

Unsere Aufführung von „Annes Kampf“ brachte nicht nur die Geschichte von Anne Frank und Adolf Hitler auf die Bühne, sondern regte auch zu einer tiefgehenden Auseinandersetzung mit den Parallelen zwischen dem Populismus der NSDAP und der heutigen AfD an. Nach der Vorstellung fand eine spannende Diskussion statt, in der das Publikum die Verbindungen zwischen historischen und aktuellen politischen Strömungen erkundete.

Ein Element der Diskussion war das Buch „Tatworte“ von Michael Kraske. Diese Lektüre, eine Zusammenstellung menschenverachtender Äußerungen von AfD-Mitgliedern, wurde dem Publikum ans Herz gelegt. Kraske zeigt auf, dass die AfD alles andere als eine bürgerliche Partei ist; vielmehr sind viele ihrer Mitglieder tief im völkischen Denken verhaftet. Das Buch macht deutlich, dass die AfD nicht die Bewahrung, sondern die Abschaffung der Demokratie anstrebt. Wer die Aktivitäten und die Hintergründe der Mitglieder der AfD kennt, erkennt schnell die Gefahr, die von dieser Partei ausgeht.

Marianne Blum und Thomas Linke | Foto: SAM Entertainment

In der Diskussion wurde klar, dass, wenn der Begriff „wehrhafte Demokratie“ nicht zur leeren Worthülse verkommen soll, alle Demokraten gemeinsam alle notwendigen Maßnahmen gegen die AfD ergreifen müssen – einschließlich eines Verbotsverfahrens. Die Aufführung von „Annes Kampf“ diente nicht nur der Erinnerung an die Vergangenheit, sondern auch als Appell für die Gegenwart und Zukunft, sich aktiv gegen Menschenhass und für den Erhalt der Demokratie einzusetzen.

Nach der Veranstaltung wurden wir von den Initiatoren zu einem geselligen Beisammensein im Frank-Löbsches Haus eingeladen. Dieses Haus ist historisch mit Anne Frank verbunden: Der Urgroßvater väterlicherseits von Anne erwarb es 1840 und gründete darin eine Bank. Annes Großvater zog 1870 nach Frankfurt, um dort ein Wertpapierhandelshaus zu gründen. Diese Einblicke in die Familiengeschichte von Anne Frank bereicherten unser Verständnis und unsere Verbindung zu der beeindruckenden Persönlichkeit, deren Geschichte wir auf die Bühne gebracht haben.

Unser herzlicher Dank gilt dem Kulturzentrum Altstadt in Landau in der Pfalz für die hervorragende Organisation dieser Veranstaltung. Ebenso danken wir für die beeindruckenden historischen Einblicke, die uns die Geschichte von Anne Frank und ihrer Familie näher brachten. Diese Veranstaltung war nicht nur ein kulturelles Ereignis, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum aktuellen gesellschaftlichen Diskurs.

Annes Kampf in Weil am Rhein: Ein Zeichen gegen Rechtsextremismus

Annes Kampf im Haus der Volksbildung in Weil am Rhein.

Am 17. April 2024 fand eine besondere Veranstaltung im Haus der Volksbildung in der Dreiländerstadt Weil am Rhein statt: »Annes Kampf« wurde sowohl vor Schüler*innen als auch vor einem öffentlichen Publikum aufgeführt. Die Aufführung wurde vom Kulturamt der Stadt organisiert, um auf den wachsenden Rechtsextremismus aufmerksam zu machen.

Die Vorführung am Vormittag richtete sich an die jüngere Generation und ermöglichte es den Schüler*innen, sich mit den Themen von »Annes Kampf« auseinanderzusetzen. Am Abend fand schließlich eine öffentliche Aufführung des Stücks statt.

Die Badische Zeitung war bei der Abendveranstaltung anwesend und hat darüber berichtet. Der Artikel in der Zeitung unterstreicht die Bedeutung dieser kulturellen Initiative und die Notwendigkeit, sich gegen rechtsextreme Tendenzen zu positionieren.

»Annes Kampf« ist mehr als ein Theaterstück – es ist ein eindringlicher Appell zur kritischen Reflexion unserer Geschichte und eine Mahnung, die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wachzuhalten. Durch solche Veranstaltungen können wir gemeinsam ein Zeichen setzen und uns gegen jegliche Formen von Extremismus und Intoleranz stellen.

Wir danken dem Kulturamt der Stadt Weil am Rhein für die gute Betreuung und Organisation sowie Unterstützung dieser wichtigen Initiative. Möge „Annes Kampf“ dazu beitragen, die Stimmen der Vergangenheit hörbar zu machen und die Weichen für eine vielfältige, offene und friedliche Gesellschaft zu stellen, in der die Gleichwertigkeit aller Menschen selbstverständlich gelebt wird.

„Annes Kampf“ am 79. Jahrestag der Pforzheimer Bombardierung

Marianne Blum und Thomas Linke in Pforzheim

Geschichte bewahren, Erinnerung stärken

Am 23. Februar 1945 wurde die Stadt Pforzheim von den verheerenden Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs erschüttert. An diesem tragischen Tag wurde die Stadt bombardiert, innerhalb von 20 Minuten glich sie einem brennenden Trümmerfeld. 79 Jahre später, am gleichen Datum, setzte das Kulturhaus Osterfeld ein Zeichen, indem es „Annes Kampf“ veranstaltete. Die Wahl des 23. Februars für diese Veranstaltung ist kein Zufall. Sie ist eine bewusste Entscheidung, die Geschichte zu beleuchten und die Erinnerung an die Ursachen der Zerstörung von Pforzheim wachzuhalten. Die Veranstaltung fand zweimal statt, zunächst am Vormittag vor Schüler*innen und am Nachmittag vor einem breiten Theaterpublikum.

Die schauspielerische Leistung von Marianne Blum und Thomas Linke vermittelt nicht nur die Tragödie der Vergangenheit, sondern regt auch zum Nachdenken über aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen an; es ist ein eindringlicher Appell zur kritischen Reflexion unserer Vergangenheit und ihrer Auswirkungen auf die Gegenwart. Die Aufführung schafft eine Brücke zwischen den Lebensgeschichten zweier Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Die Presse hat die Bedeutung dieser Veranstaltung erkannt und die Schlagzeilen sprechen für sich. Die Pforzheimer Zeitung titelte: „Nachhaltiger als viele Schulstunden“. Dies unterstreicht die Effektivität von „Annes Kampf“ im Bildungsbereich. Der Pforzheimer Kurier zitierte eine Schülerin des Hilda-Gymnasiums: „Es macht mir Angst, das darf sich nicht wiederholen.“ Solche Reaktionen zeigen die emotionale und pädagogische Wirkung dieser besonderen Veranstaltung.

Leider versucht die Neue Rechte, die Geschichte zu instrumentalisieren und Jahrestage der Bombardierung mit Fackelmärschen zu begehen. Doch „Annes Kampf“ steht als kraftvolles Gegengewicht gegen diese Versuche der Geschichtsverfälschung. Durch authentische Darbietungen und klare Botschaften können wir gemeinsam dafür sorgen, dass die Erinnerung an die Opfer bewahrt wird und die Lehren aus der Geschichte nicht vergessen werden.

Die Aufführung von „Annes Kampf“ am 79. Jahrestag der Bombardierung von Pforzheim war mehr als eine Theaterveranstaltung – sie war ein kulturelles Ereignis, das die Vergangenheit beleuchtet, die Gegenwart reflektiert und die Weichen für eine aufgeklärte Zukunft stellt. Es bleibt zu hoffen, dass solche Initiativen weiterhin Menschen zusammenbringen, um gemeinsam gegen Geschichtsverfälschung und für eine Welt der Vielfalt und der Toleranz einzustehen.