„Annes Kampf“ in Herzogenrath – Standing Ovations!

Annes Kampf

Am 27. Juni 2024 fand im Klösterchen in Herzogenrath eine Doppelveranstaltung des Stücks „Annes Kampf“ statt. Die Aufführungen richteten sich vormittags an Schüler der städtischen Realschule und des städtischen Gymnasiums, während am Abend die allgemeine Öffentlichkeit eingeladen war. Marianne Blum und Thomas Linke haben mit hervorragender künstlerischer Leistung brilliert und wurden zu Recht vom Publikum mit Standing Ovations bedacht.

Thomas Linke als Adolf Hitler in "Annes Kampf"
Thomas Linke in „Annes Kampf“ | Foto: SAM Entertainment

Das Klösterchen, heute ein soziokulturelles Zentrum, bot eine einzigartige Bühne mit außerordentlich guter Akustik für „Annes Kampf“. Dieser Ort, der der Gemeinschaft als Treffpunkt und Kulturstätte dient, verstärkte die Wirkung des Stücks und trug dazu bei, dass die Zuschauer nicht nur eine Aufführung, sondern eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit der Geschichte erlebten. Nach der öffentlichen Veranstaltung ergab sich eine lebendige Diskussion. Eine ehemalige Lehrerin, die „Mein Kampf“ als junges Mädchen gelesen hat, war fassungslos angesichts der jüngsten populistischen Entwicklungen, die wieder den Boden für Menschenfeindlichkeit bereiten – „Haben wir denn aus der Katastrophe nichts gelernt?“ 

Marianne Blum in „Annes Kampf“ | Foto: SAM Entertainment

Die Vorbereitung der Schüler durch ihre Lehrkräfte war außergewöhnlich gründlich. Diese Vorarbeit ermöglichte eine intensive Auseinandersetzung mit den Themen des Stücks. Nach der Vorstellung und einer lebhaften Diskussion mit den Darstellern übernahmen die Lehrkräfte und vertieften die Eindrücke der Schüler. Besonders beeindruckend war die Methode der Reflexion: Auf großen Papierbögen mit Fragen konnten die Schüler ihre Antworten auf Karten schreiben und danebenlegen. Diese transparente und interaktive Form der Reflexion machte die Gedanken und Gefühle der Schüler direkt sichtbar und ermöglichte eine intensive Nachbearbeitung.

Herzogenrath, eine Stadt mit 47.000 Einwohnern, zeigte sich durch das große Engagement der Zivilgesellschaft und die Abwesenheit der AfD im Stadtrat von ihrer besten Seite. Die Veranstaltung bewies, dass in Herzogenrath vieles richtig läuft, wenn es um gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Förderung demokratischer Werte geht. Die enge Zusammenarbeit zwischen der Zivilgesellschaft, den Schulen und dem Kulturzentrum war beispielhaft und zeigte, wie gemeinschaftliches Handeln Resilienz gegen Hass und Hetze bewirken kann.

Ein besonderer Dank gilt Wilfried Hammers, der diese Doppelveranstaltung im Klösterchen möglich gemacht hat. Sein Engagement und die Unterstützung des Kulturzentrums waren entscheidend für den Erfolg des Tages. Ebenso danken wir den Lehrkräften und Schülern für ihre engagierte Teilnahme und die intensive Nachbereitung.

SAM Entertainment auf der INTHEGA 24

SAM Entertainment auf der INTHEGA 24

Die Teilnahme an der INTHEGA 2024 war nicht nur eine Gelegenheit, unsere neueste Produktion – Davon geht die Welt nicht unter – zu präsentieren, sondern auch eine wichtige Plattform, um die Rolle der Kultur im gesellschaftlichen Diskurs zu diskutieren. Vom 24. bis zum 26. Juni 2024 fand die INTHEGA in der Stadthalle Bielefeld statt, die für uns wertvolle Einblicke und Inspirationen für unsere zukünftige Arbeit bot.

Marianne Blum am Stand von SAM Entertainment | Foto: SAM Entertainment

Von besonderem Interesse war die Teilnahme an der Fachtagung am Mittwoch, dem 26. Juni, die sich mit der Frage „Welche Rolle spielt die Kultur in der Demokratie?“ beschäftigte. Es war ermutigend zu erleben, dass es einen breiten Konsens unter den Teilnehmern gab: Kultur hat eine zentrale Rolle in der Verteidigung und Förderung demokratischer Werte. Die Diskussionen verdeutlichten, dass die Verantwortlichen im Kulturbetrieb sich ihrer Verantwortung bewusst sind und gewillt sind, diese aktiv wahrzunehmen. Der breite Konsens, der zu spüren war, macht Mut: Es wurde klar, dass Kultur nicht nur unterhalten, sondern auch aufklären und zum Nachdenken anregen soll. Diese Erkenntnis ist besonders in Zeiten, in denen demokratische Werte weltweit unter Druck geraten, von großer Bedeutung.

Marianne Blum am Stand von SAM Entertainment | Foto: SAM Entertainment

Bei SAM Entertainment haben wir uns schon lange auf die Fahnen geschrieben, gesellschaftlich relevante Bühnenprogramme mit hohem Unterhaltungswert zu bieten. Es freut uns besonders, dass wir auf der INTHEGA 2024 ein erhöhtes Interesse an unseren Produktionen verzeichnen konnten. Dies zeigt, dass sowohl Veranstalter als auch das Publikum bereit sind, sich mit kritischen gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen. Wir blicken mit großer Zuversicht und Motivation in die Zukunft. Die INTHEGA hat uns bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und es einen wachsenden Bedarf an kulturellen Angeboten gibt, die sich mit den wichtigen Fragen unserer Zeit beschäftigen.

Ein Abend voller Wahnwitz und Genuss: JETZABA im Stalburg Theater

JETZABA raus auf die Bühne!

Am 30. Mai 2024 brachte das Künstlerduo JETZABA das Stalburg Theater zum Beben. Marianne Blum und Anna Maria Haas präsentierten ihr Programm „Die Waffeln der Frau“ und boten eine Show, die das Publikum zum Lachen, Staunen und Genießen brachte.

JETZABA, bestehend aus der Berliner Sängerin und Kabarettistin Marianne Blum und der Pfälzer Konzertpianistin, Geigerin und Bodypercussionistin Anna Maria Haas, beeindruckte mit einer Mischung aus wahnwitzigen Szenen, urkomischen Dialogen und tiefgehenden Emotionen. Besonders die live gebackenen Waffeln sorgten für ein kulinarisches Highlight.

Die musikalische Vielfalt des Abends reichte von Arien bis hin zu Chansons. Anna Maria Haas zeigte ihr Können am Flügel, während Marianne Blum mit ihrer beeindruckenden Stimme glänzte. Humorvolle Dialoge und gesellschaftskritische Fragen, insbesondere zur Gleichstellung der Geschlechter, wurden mit scharfsinnigem Humor behandelt.

Der Auftritt von JETZABA bewies einmal mehr, dass Marianne Blum und Anna Maria Haas ein unschlagbares Duo sind. Ihre Fähigkeit, mit dem Publikum zu interagieren und zu unterhalten, machte den Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis. Wer die Gelegenheit hat, JETZABA live zu erleben, sollte sich das auf keinen Fall entgehen lassen.

„Hin und Weg“: JUNTA, ein beeindruckendes Duo

Marianne Blum und Carlos Corona

Am 19. Mai 2025 zeigten Marianne Blum mit ihrer gewaltigen Stimme und unglaublichen Bühnenpräsenz sowie Carlos Corona, der Ausnahmegitarrist, im Zimmer16 in Berlin-Pankow ihr Können. Beide Künstler bilden das Duo JUNTA – Ein Duo mit Unterhaltungsgarantie!  „Hin und Weg“ ist mehr als gute Unterhaltung, vielmehr ist es eine kraftvolle Aufforderung, sich mit den drängenden Fragen unserer Zeit auseinanderzusetzen. Wir sind überzeugt, Kultur hat die Verantwortung, Menschen emotional zu bewegen und damit einen wertvollen Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs zu leisten. Veranstalter, die diese Verantwortung anerkennen, sind unsere Partner in diesem Bestreben.

Foto: Detlef Stein

„Hin und Weg“ stellt wichtige Fragen: Ist Migration wirklich eine der Hauptsorgen angesichts der aktuellen globalen Krisen? Kann Migration nicht auch eine Chance für unsere Gesellschaft sein? Warum fürchten wir das Fremde? Warum gedeihen rechtsradikale Strukturen dort, wo es keine Vielfalt gibt, und nicht dort, wo verschiedene Kulturen zusammenleben? Diese Fragen regen das Publikum zum Nachdenken an, ohne dabei mit erhobenem Zeigefinger zu agieren. Wir möchten Anregungen geben, damit jeder Zuschauer selbst über das Thema Migration reflektieren kann. Die Berlin-Premiere von „Hin und Weg“ im Zimmer16 war ein voller Erfolg. Das Publikum war sichtlich bewegt; es war deutlich, dass das Stück die Menschen erreicht und zum Nachdenken anregt.

Wir freuen uns, mit „Hin und Weg“ neben „Annes Kampf“ eine weitere Produktion für Menschenfreundlichkeit und gegen Hass anbieten zu können. Wir möchten gemeinsam mit unseren Partnern und dem Publikum daran arbeiten, eine offene und tolerante Gesellschaft zu fördern. Kultur hat die Verantwortung, sich für Menschenfreundlichkeit zu positionieren, und wir sind entschlossen, dieser Verantwortung gerecht zu werden, denn Kultur ist mehr als Unterhaltung – sie ist ein mächtiges Werkzeug im Kampf gegen Intoleranz und Hass.

„Annes Kampf“ in Landau in der Pfalz: Eine bewegende Aufführung in historischer Kulisse

Annes Kampf in Landau in der Pfalz

Am 15. Mai 2024 hatten wir die Ehre, „Annes Kampf“ im Kulturzentrum Altstadt in Landau in der Pfalz aufzuführen. Diese Veranstaltung war aus mehreren Gründen besonders bemerkenswert. Zum einen bot die Location – ein altes Kaufhaus aus dem 15. Jahrhundert in der Kaufhausgasse mitten in der Altstadt – eine faszinierende historische Kulisse, die die Aufführung noch eindringlicher machte.

Annes Kampf im alten Kaufhaus in Landau in der Pfalz | Foto: SAM Entertainment

Unsere Aufführung von „Annes Kampf“ brachte nicht nur die Geschichte von Anne Frank und Adolf Hitler auf die Bühne, sondern regte auch zu einer tiefgehenden Auseinandersetzung mit den Parallelen zwischen dem Populismus der NSDAP und der heutigen AfD an. Nach der Vorstellung fand eine spannende Diskussion statt, in der das Publikum die Verbindungen zwischen historischen und aktuellen politischen Strömungen erkundete.

Ein Element der Diskussion war das Buch „Tatworte“ von Michael Kraske. Diese Lektüre, eine Zusammenstellung menschenverachtender Äußerungen von AfD-Mitgliedern, wurde dem Publikum ans Herz gelegt. Kraske zeigt auf, dass die AfD alles andere als eine bürgerliche Partei ist; vielmehr sind viele ihrer Mitglieder tief im völkischen Denken verhaftet. Das Buch macht deutlich, dass die AfD nicht die Bewahrung, sondern die Abschaffung der Demokratie anstrebt. Wer die Aktivitäten und die Hintergründe der Mitglieder der AfD kennt, erkennt schnell die Gefahr, die von dieser Partei ausgeht.

Marianne Blum und Thomas Linke | Foto: SAM Entertainment

In der Diskussion wurde klar, dass, wenn der Begriff „wehrhafte Demokratie“ nicht zur leeren Worthülse verkommen soll, alle Demokraten gemeinsam alle notwendigen Maßnahmen gegen die AfD ergreifen müssen – einschließlich eines Verbotsverfahrens. Die Aufführung von „Annes Kampf“ diente nicht nur der Erinnerung an die Vergangenheit, sondern auch als Appell für die Gegenwart und Zukunft, sich aktiv gegen Menschenhass und für den Erhalt der Demokratie einzusetzen.

Nach der Veranstaltung wurden wir von den Initiatoren zu einem geselligen Beisammensein im Frank-Löbsches Haus eingeladen. Dieses Haus ist historisch mit Anne Frank verbunden: Der Urgroßvater väterlicherseits von Anne erwarb es 1840 und gründete darin eine Bank. Annes Großvater zog 1870 nach Frankfurt, um dort ein Wertpapierhandelshaus zu gründen. Diese Einblicke in die Familiengeschichte von Anne Frank bereicherten unser Verständnis und unsere Verbindung zu der beeindruckenden Persönlichkeit, deren Geschichte wir auf die Bühne gebracht haben.

Unser herzlicher Dank gilt dem Kulturzentrum Altstadt in Landau in der Pfalz für die hervorragende Organisation dieser Veranstaltung. Ebenso danken wir für die beeindruckenden historischen Einblicke, die uns die Geschichte von Anne Frank und ihrer Familie näher brachten. Diese Veranstaltung war nicht nur ein kulturelles Ereignis, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum aktuellen gesellschaftlichen Diskurs.

Annes Kampf in Weil am Rhein: Ein Zeichen gegen Rechtsextremismus

Annes Kampf im Haus der Volksbildung in Weil am Rhein.

Am 17. April 2024 fand eine besondere Veranstaltung im Haus der Volksbildung in der Dreiländerstadt Weil am Rhein statt: »Annes Kampf« wurde sowohl vor Schüler*innen als auch vor einem öffentlichen Publikum aufgeführt. Die Aufführung wurde vom Kulturamt der Stadt organisiert, um auf den wachsenden Rechtsextremismus aufmerksam zu machen.

Die Vorführung am Vormittag richtete sich an die jüngere Generation und ermöglichte es den Schüler*innen, sich mit den Themen von »Annes Kampf« auseinanderzusetzen. Am Abend fand schließlich eine öffentliche Aufführung des Stücks statt.

Die Badische Zeitung war bei der Abendveranstaltung anwesend und hat darüber berichtet. Der Artikel in der Zeitung unterstreicht die Bedeutung dieser kulturellen Initiative und die Notwendigkeit, sich gegen rechtsextreme Tendenzen zu positionieren.

»Annes Kampf« ist mehr als ein Theaterstück – es ist ein eindringlicher Appell zur kritischen Reflexion unserer Geschichte und eine Mahnung, die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wachzuhalten. Durch solche Veranstaltungen können wir gemeinsam ein Zeichen setzen und uns gegen jegliche Formen von Extremismus und Intoleranz stellen.

Wir danken dem Kulturamt der Stadt Weil am Rhein für die gute Betreuung und Organisation sowie Unterstützung dieser wichtigen Initiative. Möge „Annes Kampf“ dazu beitragen, die Stimmen der Vergangenheit hörbar zu machen und die Weichen für eine vielfältige, offene und friedliche Gesellschaft zu stellen, in der die Gleichwertigkeit aller Menschen selbstverständlich gelebt wird.

Auf Tour durch die Republik

Marianne Blum, Anna Maria Haas und Carlos Corona

Nach unserer Tour, die uns quer durch die Republik geführt hat, sind wir wieder in Berlin angekommen. Insgesamt hatten wir sechs Vorstellungen, wir haben viermal JETZABA! – Die Waffeln der Frau gespielt. Hin und Weg sowie 88 Tasten und ich haben wir je einmal aufgeführt. Die Aufführungsorte: Frankfurt am Main, Großenlüder, Arnstein, sowie Putbus. Die Höhepunkte dieser Tor waren Großenlüder (bei Fulda) sowie Putbus (auf Rügen). In Großenlüder kamen über 300 Zuschauer*innen zu „Die Waffeln der Frau“ am Ende gab es Standing Ovation. Hier ein Bericht von Osthessen-News.

Marianne Blum und Anna Maria Haas – SAM Entertainment

Marianne Blum und Anna Maria Haas zeigten ihr Können auch im Theater Putbus. Über 200 Zuschauer waren begeistert von der Aufführung „Die Waffen der Frau“.

Das volle Theater Putbus, Die Waffeln der Frau -SAM Entertainment

Am 16. März hat Anna ihren Klavierabend präsentiert. Die Zuschauer waren begeistert und haben das ungewöhnliche Konzept angenommen. Marianne Blum hat mit der Kamera das Geschehen auf der Bühne und im Flügel auf eine Leinwand projiziert, sodass sich die Zuschauer im wahrsten Sinne des Wortes ein Bild davon machen konnten, wie die Mechanik in diesem Instrument arbeitet. Und überhaupt muss hier mal die Investition des Theater Putbus in diesen wunderbaren Steinway Flügel gewürdigt werden. Ein wunderbares Instrument in einem großartigen Ambiente. Gespielt von Anna Maria Haas. – Es war ein toller Abend!

88 Tasten und ich – SAM Entertainment

Der Abend des 17. März war auch etwas Besonderes, Marianne Blum und Carlos Corona haben ihr neues Programm „Hin und Weg“ im Theater Putbus vorgestellt, die Resonanz des anwesenden Publikums hat den beiden Künstlern sichtlich gutgetan. Wenn Carlos Coronas begnadetes Spiel auf der siebensaitigen Gitarre mit der Stimme von Marianne Blum zusammenkommt, sind Gänsehautmomente vorprogrammiert.

Marianne Blum und Carlos Corona – SAM Entertainment

Insgesamt hat diese Tour die hohe Professionalität der beteiligten Künstler unterstrichen, so wurde eine dreitägige Lücke zwischen zwei Auftritten von Marianne Blum und Anna Maria Haas für intensive Proben genutzt. Der Aufenthalt in Putbus war durch die Unterbringung in einem abgelegenen Landsitz geprägt.

Arbeitsaufenthalt – SAM Entertainment

Wir haben dieses Anwesen gemietet, da uns dieser traumhafte Ort inmitten der Natur als Inspirationsquelle diente. Hier kamen wir auf neue Gedanken. Unser Publikum darf gespannt sein.

„Annes Kampf“ am 79. Jahrestag der Pforzheimer Bombardierung

Marianne Blum und Thomas Linke in Pforzheim

Geschichte bewahren, Erinnerung stärken

Am 23. Februar 1945 wurde die Stadt Pforzheim von den verheerenden Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs erschüttert. An diesem tragischen Tag wurde die Stadt bombardiert, innerhalb von 20 Minuten glich sie einem brennenden Trümmerfeld. 79 Jahre später, am gleichen Datum, setzte das Kulturhaus Osterfeld ein Zeichen, indem es „Annes Kampf“ veranstaltete. Die Wahl des 23. Februars für diese Veranstaltung ist kein Zufall. Sie ist eine bewusste Entscheidung, die Geschichte zu beleuchten und die Erinnerung an die Ursachen der Zerstörung von Pforzheim wachzuhalten. Die Veranstaltung fand zweimal statt, zunächst am Vormittag vor Schüler*innen und am Nachmittag vor einem breiten Theaterpublikum.

Die schauspielerische Leistung von Marianne Blum und Thomas Linke vermittelt nicht nur die Tragödie der Vergangenheit, sondern regt auch zum Nachdenken über aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen an; es ist ein eindringlicher Appell zur kritischen Reflexion unserer Vergangenheit und ihrer Auswirkungen auf die Gegenwart. Die Aufführung schafft eine Brücke zwischen den Lebensgeschichten zweier Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Die Presse hat die Bedeutung dieser Veranstaltung erkannt und die Schlagzeilen sprechen für sich. Die Pforzheimer Zeitung titelte: „Nachhaltiger als viele Schulstunden“. Dies unterstreicht die Effektivität von „Annes Kampf“ im Bildungsbereich. Der Pforzheimer Kurier zitierte eine Schülerin des Hilda-Gymnasiums: „Es macht mir Angst, das darf sich nicht wiederholen.“ Solche Reaktionen zeigen die emotionale und pädagogische Wirkung dieser besonderen Veranstaltung.

Leider versucht die Neue Rechte, die Geschichte zu instrumentalisieren und Jahrestage der Bombardierung mit Fackelmärschen zu begehen. Doch „Annes Kampf“ steht als kraftvolles Gegengewicht gegen diese Versuche der Geschichtsverfälschung. Durch authentische Darbietungen und klare Botschaften können wir gemeinsam dafür sorgen, dass die Erinnerung an die Opfer bewahrt wird und die Lehren aus der Geschichte nicht vergessen werden.

Die Aufführung von „Annes Kampf“ am 79. Jahrestag der Bombardierung von Pforzheim war mehr als eine Theaterveranstaltung – sie war ein kulturelles Ereignis, das die Vergangenheit beleuchtet, die Gegenwart reflektiert und die Weichen für eine aufgeklärte Zukunft stellt. Es bleibt zu hoffen, dass solche Initiativen weiterhin Menschen zusammenbringen, um gemeinsam gegen Geschichtsverfälschung und für eine Welt der Vielfalt und der Toleranz einzustehen.

Der Kampf für Demokratie und Toleranz in unserer Gesellschaft

Berliner Hauptbahnhof am 21.01.2024 bei Massendemonstration gegen rechts

Annes Kampf als Inspirationsquelle

In Zeiten, in denen die Grundfesten unserer Demokratie auf eine harte Probe gestellt werden, erheben sich Menschen aus allen Ecken unserer Gesellschaft, um einen kraftvollen Widerstand gegen Extremismus und Intoleranz zu zeigen. Am Sonntag, dem 21. Januar 2024, versammelten sich 1,8 Millionen Menschen in der gesamten Bundesrepublik, um für Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und gegen die Bedrohung durch rechtsextreme Kräfte zu kämpfen.

Berlin, als eines mehrerer Epizentren dieses Widerstands, erlebte eine beeindruckende Demonstration mit Hunderttausenden Teilnehmern. Die Zahlen mögen von Polizeiangaben und Organisatoren unterschiedlich interpretiert werden, doch was nicht bestritten werden kann, ist der Ausdruck einer kollektiven Sorge und Entschlossenheit.

In diesen stürmischen Zeiten, in denen Diskussionen über Deportation und der Angriff auf fundamentale demokratische Prinzipien wieder auf dem Tisch stehen, sind Initiativen wie „Annes Kampf“ von entscheidender Bedeutung. Dieses kraftvolle Bühnenstück, das die persönlichen Geschichten von Anne Frank und Adolf Hitler aufeinandertreffen lässt, geht über die Bühne hinaus. Es durchdringt die Herzen und Gemüter der Menschen, weckt Empathie und stellt sich gegen jede Form von Rassismus und Antisemitismus.

„Annes Kampf“ ist mehr als nur eine Aufführung – es ist eine inspirierende Quelle im Kampf für Aufklärung, Toleranz und Verständnis. Die emotionale Ebene, auf der das Stück agiert, reißt Mauern nieder und schafft einen Raum für Dialog. Es erinnert uns daran, dass die Vergangenheit nicht vergessen werden darf und dass wir aktiv gegen wiederkehrende Schatten kämpfen müssen.

Wenn 1,8 Millionen Menschen gemeinsam aufstehen und sagen, dass unsere Demokratie nicht verhandelbar ist, ist dies ein bedeutender Moment, der unsere Gesellschaft herausfordert. „Annes Kampf“ kann als Katalysator dienen, der die Flammen des Widerstands gegen rechte Ideologien schürt. Lasst uns die lebendige Geschichte, die uns „Annes Kampf“ erzählt, als Ansporn nutzen, um gegen jede Form von Hass und Extremismus zu kämpfen. Es ist an der Zeit, die Werte unserer Gesellschaft zu verteidigen und gemeinsam eine Zukunft zu gestalten, die von Respekt, Vielfalt und echter Demokratie geprägt ist.

Wenn Theater Türen öffnet

Marianne Blum und Thomas Linke nach der Veranstaltung "Annes Kampf" in Idar-Oberstein

Annes Kampf bewegt in Idar-Oberstein

Am Holocaust-Gedenktag hat unser Bühnenprogramm gegen Rassismus und Antisemitismus „ANNES KAMPF Anne Frank vs. Adolf Hitler“ erneut seine Wirksamkeit unter Beweis gestellt. Am Vormittag erlebten mehrere Schulklassen von zwei Schulen mit insgesamt 150 Schülern an der Vormittagsvorstellung in der Messe Idar-Oberstein, wie die kruden, hasserfüllten Ideen Adolf Hitlers auf ihre Folgen trafen, die ein unschuldiger Teenager, Anne Frank, ausbaden musste. Über zwei Jahre musste sie und ihre Familie sich vor den Nazis verstecken und wurde schließlich doch ermordet, „und das alles nur, weil sie Juden sind“, wie Anne selbst in ihrem später berühmt gewordenen Tagebuch feststellt.

Diskussionsrunde mit den Schülern aus Idar-Oberstein
Diskussionsrunde mit den Schülern aus Idar-Oberstein

Am Abend spielten Marianne Blum und Thomas Linke das Stück am selben Ort in einer öffentlichen Vorstellung vor 250 Zuschauern. Im Anschluss stellten sich die Künstler der Diskussion, die es wahrlich in sich hatte. Es wurde von der Sprachlosigkeit in manchen Familien über die NS-Zeit berichtet, von Vätern, die bis an ihr Lebensende Anhänger der nationalsozialistischen Zeit blieben und jeder Auseinandersetzung aus dem Weg gegangen waren, aber auch von Großvätern, die die Gräuel gesehen hatten und verändert aus dem Krieg zurückkamen und auch von solchen, die Opfer geworden waren. Was sie alle eint: Sprachlosigkeit. „Es wurde nicht darüber geredet“, berichtete ein Nachfahre eines Täters, von dem er bis heute nicht genau weiß, was er getan hat.

Thomas Linke redet sich in Rage

Man spürte, dass die Künstler durch ihre Darbietung bei etlichen Zuschauern Türen geöffnet haben, hinter denen bisher Unausgesprochenes verborgen gewesen war. Man spürte auch, wie gut es den Menschen tat, die sich auf diese Weise öffentlich mitteilten, Ihre Gedanken und auch ihre Last dadurch mit anderen zu teilen und so erträglicher zu machen. Man beginnt zu verstehen, welche Hypothek es ist, Kind in einer solchen Familie aufzuwachsen, aber auch wie wichtig es ist, diese Nachfahren mit dieser Hypothek nicht alleine zu lassen. Nach der ersten Wortmeldung eines Mannes, der seine Ergriffenheit in Worte fasste und dann seine Geschichte erzählte, folgten weitere und das einmal zugelassene Bedürfnis endlich zu sprechen wollte kaum enden.

Marianne Blum bäumt sich auf. „Mir leben eijbig“ schmettert sie denen entgegen, die andere ausrotten wollen,

Solche Gespräche, in denen man merkt, dass das Unausgesprochene artikuliert wird und die Erleichterung der Menschen, die diese Hürde nehmen, mit Händen zu greifen ist, finden nach diesem Stück immer wieder statt.

Der Diktator bleibt bei allem wie ein böser Schatten immer in der Szene

Dennoch war Idar-Oberstein etwas Besonders, sei es, weil so viele Zuschauer aus der Region gekommen waren und auch der Oberbürgermeister, Frank Frühauf, durch seine Anwesenheit unterstrich, dass man die Wichtigkeit des Themas, seine Aktualität und seine Relevanz für das heutige Leben verstanden hat, sei es durch die Tatsache, dass Annes Erzählungen über das Leben im Versteck und die Hitlers Tiraden im Kontext des Gedenktages noch eine zusätzliche Brisanz erhielten.  „Hier der Hass und offener Rassismus – dort die Hoffnung an die baldige Rettung, die trotz Verfolgung und dem Leben in engem Versteck durch die junge Anne Frank ihrem Tagebuch anvertraut wurde. Marianne Blum ergänzt das Programm mit ihrer klaren Stimme, mit der sie von leisesten Passagen bis zum überpräsenten Gesang teils ohne Lautsprecherunterstützung brillierte“ heißt es z.B. in einem Nachbericht des Vereins „Demokratie leben Birkenfeld

Pressebericht der Nahe-Zeitung

Ermöglicht wurden diese Doppelveranstaltung durch die Stadt Idar-Oberstein in Kooperation mit dem Verein Schalom unterstützt von „Demokratie leben Birkenfeld“, Regionalpartnern des Bundesförderprogramms „Demokratie leben“.

In einer Zeit, in der in der Politik wieder Worte fallen, die Adolf Hitler in seinem Kampf benutzt hat und gleichzeitig kaum noch Zeitzeugen für die Erinnerungskultur zur Verfügung stehen, sind solche Veranstaltungen sehr wichtig. Ein Mitglied des Vereins Schalom sagte in der Diskussion: „Diese Veranstaltung ist Gold wert“.

Ein Schüler, der die Veranstaltung am Vormittag besucht hatte, war so beeindruckt, dass er am Abend mit seiner Familie wiederkam. Für uns ist auch das eine Bestätigung, dass „Annes Kampf“ wirkt und unsere Arbeit wichtig ist.

Den Organisatoren kann man nur danken, dass sie diese schwere Kost den Menschen in ihrem Ort zumuten, weil sie Ihnen Erkenntnis zutrauen. Im besten Fall kann man damit die Menschen (wieder) ins Gespräch miteinander bringen und dann hat man hin zu einem tatsächlichen „Nie wieder“ wirklich einen Schritt getan.

Wir spielen das Stück gegen Rassismus und Antisemitismus seit 2016 im ganzen Land.

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